Litchfield und die unglaubliche Gastfreundschaft

Ja, so nun mal wieder ein neuer Bericht. Letzte Woche Donnerstag waren wir im Litchfield Nationalpark. Es war unglaublich schön, allerdings extrem überfüllt, was die ganze Schönheit auch schon wieder nahm. Da Ikuos internationaler Führerschein abgelaufen war, musste ich die gesamte Strecke fahren (achja wir haben uns ein Auto für diesen Tag gemietet). Das dumme daran war nur, dass wir uns am Vortag mit der Wirtin verquatscht hatten und somit erst um Mitternacht ins Bett gegangen sind. Blöd nur, dass wir um 5 wieder aufstehen mussten, um das Auto abzuholen. Dementsprechend müde war ich auch und um ehrlich zu gestehen, war ich am Abend doch froh, dass wir endlich in Darwin angekommen sind, um das Auto wieder abzugeben. Danach bin ich auch gleich im Bus eingepennt.

Ansonsten wundert ihr euch vielleicht über den zweiten Teil der Überschrift. Ihr müsst wissen, dass Ikuo und ich uns entschieden haben, wieder arbeiten zu gehen. Also sind wir los auf Jobsuche. Den ersten Gefallen, welchen unsere Wirtin uns tat war, dass sie unsere Resumes 10x ausdruckte und uns sagte, wo wir uns überall bewerben können. Also liefen wir los zum Einkaufszentrum. Ich ging in nahezu jeden Laden rein und fragte nach einen Job. Ikuo blieb jedes Mal draußen bis wir an einen Sushi-Stand ankamen und Ikuo reichte sage und schreibe ein Resume und hatte gleich einen Job (ich hatte bereits meine 10 Stück verteilt) – unfassbar. Am nächsten Tag lief ich mit meinen neuen Batzen frisch von unserer Wirtin ausgedruckten Resume-Haufen durch die Gegend. Hier passierte ich auch unter anderen den Sushi-Stand und hier wurde gleich mal gefragt, ob ich nicht auch dort anfangen könnte. Dann wurde mir sage und schreibe gesagt, dass die zwar Leute suchen, aber keine Europäer. Ich weiß jetzt nicht, was ich davon halten soll. Ich sehe das schon als eine Art Beleidigung an. Ich meine, ich könnte ja verstehen, wenn sie nur Japaner anstellen würden (da es sich ja um einen Sushi-Stand handelt), aber Ikuo ist der einzige Japaner da. Nichtmal der Besitzer in japanisch. Naja was solls, weiter gehts dachte ich mir. Den nächsten Tag rannte ich durch die Innenstadt von Darwin und fragte in jeden Hotel und Restaurant, welches ich finden konnte nach einen Job – leider nichts. Meine Wirtin versorgte mich weiterhin mit vielen Tipps und Input, wo ich noch hingehen kann und was ich noch machen kann. Mehr als einmal fuhr sie mich sogar zu anderen Orten, damit ich mich dort bewerben kann. Einen Tag ließ sich mich in den Kindergarten, in welchen sie arbeitet, die Räume saubermachen und hat mich dafür von ihren Gehalt bezahlt. Super nett. Jetzt sucht sie sogar immer wieder Jobangebote für mich raus und zeigt mir auf, wo ich mich noch bewerben kann. Natürlich bewerbe ich mich dann da auch, hatte aber bisher noch kein wirkliches Glück. Allerdings habe ich dadurch immerhin einen Tag Baby-Sitting bekommen. Naja leider müssen wir morgen ausziehen, da in der nächsten Woche die Freunde aus Deutschland von unserer Wirtin zu Besuch kommen. Doch anstatt uns einfach selbst nach einer Unterkunft suchen zu lassen, organisierte sie uns kurzerhand eine neue Unterkunft bei ihren Freunden. Nun ist das auch schon gesichert :). Achja und einer ihrer Freunde hat mich dann auch gleich zu seiner Arbeitsstelle mitgenommen, sodass ich mich da auch bewerben kann. Dann hat er auch gleich mal auf den Tisch gehauen, dass ich auch wirklich diese Arbeit bekomme. Abwarten, was kommt :D.

Daher also der zweite Teil der Überschrift. Sie ist wirklich unglaublich nett und hilfsbereit.

Ansonsten mache ich momentan mein RSA (Responsible Serve of Alcohol). Das ist ein Zertifikat, welches man in Australien benötigt, um in einer Bar arbeiten zu dürfen (oder überhaupt an einen Platz, an welchen Alkohol serviert wird). Es ist wirklich super einfach, nimmt nur einfach viel Zeit in Anspruch.

Das war es erstmal wieder 🙂